KLEINE MAC-KUNDE
ZU DATEIEN:

Beim Macintosh - jedenfalls bis zum System 9x - besteht eine Datei - anders als bei WinDOS - aus zwei Datenquellen: der resource fork und der data fork. Diese beiden »Gabeln« bezeichnen zum einen die Ressource, zum anderen die »eigentliche« Datei. Die erste sorgt dafür, dass das Dateibild (neudeutsch: icon) auf dem Monitor so aussieht, wie es aussieht (man als Kenner also weiß, dass es sich z.B. um eine PageMaker-, eine Word- oder sonstige Datei handelt) und sie bei Doppelklick darauf das Quellprogramm anspricht, dieses gestartet und die Datei geöffnet wird. Die zweite sorgt dann für den »Inhalt« der Datei. (So braucht man beim Mac seit Anfang an - also 1984 - keinen »Dateimanager« oder sonstige Krücken, sondern arbeitet untuitiv.) Nebenbei: Die dazu nötigen Infos werden in der Desktop-Systemdatei des Macs gesammelt, weswegen man diese ab und zu mal neu »aufbauen« sollte (beim Start Wahl- und Befehlstaste gedrückt halten), um »Datenmüll« von nicht mehr benutzten Programmen etc. zu entfernen.
Übrigens ein schöner, wenn auch leider reichlich unbekannter Nebeneffekt: Wenn eine Datei kein richtiges icon zeigt, gibt es zwei Möglichkeiten.
(a) Das Quellprogramm ist nicht auf dem Rechner installiert.
(b) Es liegt der äußerst seltene Fall eines Virus vor.

Der Datei-Anlage entsprechend, sind Macintosh-initialisierte oder -formatierte Datenträger nach dem sog. HFS (Hierarchical File Format) bzw. dem HFS-Plus (ab Betriebssystem 8, auch MacOS Extended) organisiert. Das bringt mit sich, dass z.B. Mac-Disketten auf WinDOS-Maschinen (DOS=Disk Operating oder Operated System) und DOS-formatierte auf dem Mac nicht brauchbar sind, weil der »fremde« Katalog des Datenträgers für sie nicht lesbar ist; es sei denn, man hat ein entspr. Hilfsprogramm (beim Mac i.d.R. den »DOS Mounter«) installiert.
Das HFS-Plus beansprucht auf dem Datenträger grundsätzlich eine Blockgröße von 4 KB. Das heißt, dass auch eine nur 1 KB große Datei mindestens diese 4 KB in Anspruch nimmt. (Auf einem anderen Rechner bei mir unter HFS sind es gar 16,5 KB.) Das Mac-System nutzt folglich zugegebenermaßen nicht, wie DOS, die Speicherkapazität optimal. Das sieht man z.B. in der Info-Box zu einer Datei oder einem Verzeichnis: nämlich die Größenangabe und den -meist größeren - Speicherbedarf. Daher ist man gut beraten, wenn man größere Festplatten - etwa ab 1 GB - partitioniert: Dabei werden die gesamten sog. Zuordnungsblöcke mit einer günstigeren Unterteilung auf die Partitionen verteilt (das läßt sich beobachten, wenn dieselbe Datei auf unterschiedlich großen Datenträgern gespeichert wird). Eine Partitionierung hat daneben noch den Vorteil, dass bei einem »crash« nur eine Partition ins Nirvana geht, weil der Rechner jede als selbständige Festplatte interpretiert (so dass man andere Partitionen gut als Back-up-Medien benutzen kann).

Zurück